Tourismus österreich corona

Insgesamt habe Österreichs preisliche Wettbewerbsfähigkeit gelitten, sagte WIFO-Ökonom und Studienautor Oliver Fritz: "Österreich hat als Tourismusland definitiv an preislicher Wettbewerbsfähigkeit verloren." Preissteigerungen im Energie- und Lebensmittelsektor hätten die Tourismusbranche belastet, ergänzte der Präsident der Österreichischen Hotelvereinigung (ÖHV), Walter Veit.

Für das Gesamtjahr 2025 rechnet das WIFO mit einer Verlangsamung des Wachstums.

7,6% der in Österreich insgesamt Erwerbstätigen. Der Reiseverkehrssaldo laut Zahlungsbilanz war 2023 mit +9,8 Mrd. € um 10,1% höher als 2022 (Exporte +20,8%, Importe +28,6%; nominell, einschließlich internationaler Personentransport). Schon jetzt kommen weniger Gäste aus den traditionell starken westeuropäischen Herkunftsmärkten wie Deutschland und den Niederlanden.

Dies wirft auch die Frage nach der Resilienz im Tourismus auf, wobei aus Sicht der Studienautorinnen und -autoren Marktdiversifikation und die Verbesserung der branchentypisch geringen Eigenkapitalausstattung wesentlich sind. Sehr starke Impulse kamen den Angaben zufolge aus dem internationalen Reiseverkehr: Die Nachfrage aus China stieg um satte 85,6 Prozent, jene aus Japan um 32,3 Prozent.

Eine solche Analyse ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, die Erholung und weitere Entwicklung des Tourismus und der Freizeitwirtschaft von öffentlicher Seite aus mit geeigneten Instrumenten zu begleiten und notwendige Anpassungsschritte für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit zu planen und durchzuführen. Daraus resultierten laut Modellrechnungen des WIFO direkte und indirekte Wertschöpfungseffekte von rund 29,5 Mrd.

€ (+13,8% gegenüber 2022) und ein BIP-Beitrag von 6,2% sowie Gesamtbeschäftigungseffekte der Tourismuswirtschaft von rund 311.300 Vollzeitäquivalenten bzw. Daraus resultierten 37,3 Mrd. € an direkter und indirekter Wertschöpfung (+9,0% zu 2022) und ein BIP-Beitrag von 7,8% sowie gut 367.000 Erwerbstätige zu Vollzeitäquivalenten (9,0% der Gesamtbeschäftigung).

Tourismus in Österreich: Auswirkungen von COVID-19 auf die österreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft

Der Tourismus in Österreich ist ein wichtiger Wirtschaftsbereich, was sich anhand verschiedener Kennzahlen manifestiert: Im Jahr 2019 beliefen sich die Gesamtausgaben für Urlaubs- und Geschäftsreisen sowie Verwandten- und Bekanntenbesuche auf eine Größenordnung von 37,65 Mrd.

Euro, woraus sich (direkt und indirekt) eine Wertschöpfung von 29,74 Mrd. ergab. Ein Ländervergleich zeigt, dass Österreich rund 1,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts an Hilfen an Tourismusbetriebe ausbezahlt hat, während es in Kroatien 1,33 Prozent, in Deutschland 1,13 Prozent, und in der Schweiz 0,36 Prozent waren.

Die Studie verdeutlicht zudem das zusätzlich erhöhte Insolvenzrisiko in der österreichischen Tourismusbranche.

Zudem sind beide Bereiche wichtige Arbeitgeber für Menschen in Österreich.

Neben der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung ist vor allem auch die regionale Bedeutung des Tourismus zu erwähnen: In vielen, für andere Wirtschaftszweige eher ungeeigneten Regionen, trägt der Tourismus wesentlich zum Erhalt der Lebensgrundlagen bei und kann somit als eines der wichtigsten "Instrumente" der Regionalpolitik bezeichnet werden.

"Das tut uns sehr weh." Laut Fritz dürfte Skifahren künftig noch teurer werden, da die Kosten für künstliche Beschneiung steigen: "Skifahren wird mittelfristig sicher eher zu einem Luxusurlaub, als es das heutzutage ist".

Gleichzeitig gaben Touristinnen und Touristen um 14,5 Prozent weniger Geld aus als vor der Pandemie. Der nichttouristische Freizeitkonsum der inländischen Bevölkerung belief sich 2023 laut Schätzungen auf 53,2 Mrd.

€ (+9,3% im Vorjahresvergleich). Auch viele Bereiche der Freizeitwirtschaft (Sport, Kultur etc.) litten unter der Pandemie. Die staatlichen Unterstützungsleistungen waren daher vielfach notwendig, um Solvenz und Liquidität der Unternehmen zu sichern sowie einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern.

Neben den allgemeinen Maßnahmen (Umsatzersatz, Fixkostenzuschuss oder Kurzarbeit etc.) beschloss die Bundesregierung auch eine Reihe von branchenspezifischen Hilfsmaßnahmen, wie die Kredithaftungen, den Schutzschirm für Veranstaltungen, die Insolvenzabsicherung sowie die Senkung der Umsatzsteuer.

Auswirkungen von COVID-19 auf die österreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft – Schlussbericht

Alle Publikationen

  • Anna Burton
  • Sabine Ehn-Fragner
  • Oliver Fritz
  • Gerhard Streicher (WIFO)
  • Peter Laimer
  • Johanna Ostertag-Sydler
  • Thomas Pfeifer
  • Jürgen Weiß (STAT)

Auf konzeptioneller Basis der Tourismus-Satellitenkonten beliefen sich die Tourismusausgaben von in- und ausländischen Gästen in Österreich 2023 ersten Schätzungen zufolge auf 35,9 Mrd.

€ (+16,6% im Vorjahresvergleich). Im Jahr 2020 ist die Wertschöpfung im Tourismus um fast 36 Prozent eingebrochen. Allerdings erhöhte sich heuer die Zahl der Gäste aus Polen, der Slowakei und Tschechien.

Viele deutsche Urlauber hätten aufgrund der schwächeren Wirtschaftslage im Heimatland ihren Winterurlaub in Österreich storniert, berichtete Veit. In Hinblick auf die Saisonalität weist Österreich ein weit ausgewogeneres Verhältnis als der europäische Durchschnitt auf.

Empfohlen werden neben Maßnahmen zur Stärkung der Eigenkapitalquote insbesondere auch die Diversifizierung der Auslandsmärkte sowie die Verbesserung der Gesamtjahresauslastung.

Weiterführende Informationen

Wieder mehr Urlaubende in Österreich als vor Corona

"Der Tourismus befindet sich nicht nur weltweit wieder auf Wachstumskurs, auch in Österreich steigen die Gäste- und Übernachtungszahlen deutlich an", heißt es in dem WIFO-Bericht.

In der Wintersaison 2024/25 lagen die heimischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen bei den Nächtigungsbuchungen jedoch leicht unter dem Vorkrisenniveau: Die Saison schnitt um 0,7 Prozent schlechter ab als 2018/19. Der Tourismus allein trägt somit 7,5% zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung bei, die Freizeitwirtschaft ist in etwa ebenso bedeutend.

Eine genauere Abschätzung des durch die Pandemie verursachten gesamtwirtschaftlichen Schadens in den Jahren 2020 und 2021 sowie des "Rebound"-Effekts, der für 2022 zu erwarten ist, stellt einen wichtigen Bestandteil einer ex-post Betrachtung der wirtschaftlichen Aspekte der Pandemie dar.

COVID-19 hat der jüngeren Erfolgsgeschichte des österreichischen Tourismus, der sich vor allem seit der Wirtschafts- und Finanzkrise überaus dynamisch entwickelt hat, ein jähes Ende gesetzt.

In der Sommersaison 2024 lagen die Übernachtungen in Österreich um 3,3 Prozent über dem Niveau von 2019. Der Marktanteil Österreichs an den nominellen Tourismusexporten von 32 europäischen Ländern lag 2023 schätzungsweise bei 4,0% (2022: 3,8%), das bedeutete erneut Platz 8 im Ranking. In Bezug auf die Marktdiversifikation zeigt sich, dass der österreichische Tourismus weniger stark vom Inlandstourismus abhängt und überdurchschnittlich auf den europäischen Auslandsmarkt (Deutschland) fokussiert ist.

EcoAustria-Studie analysiert Tourismus in Zeiten von Corona

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist die Bedeutung des Tourismussektors überdurchschnittlich groß. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass 2020 mehr als 30% der touristischen Wertschöpfung verloren gingen.